Medien aller Art können im Instrumentalunterricht in verschiedensten Formen angewendet werden und dienen unterstützend beim Musizieren und Lernen. Neben der Verwendung des Hauptinstruments als wichtigstes Medium gibt es zahlreiche weitere Materialien, die beim Musizieren und im allgemeinen Instrumentalunterricht Verwendung finden.
(Fach-)Literatur
Anselm Ernst machte bereits 1991 auf die Wichtigkeit der Verwendung von Medien aufmerksam. Zu dieser Zeit war es ihm des Weiteren ein Anliegen, den pädagogischen Einfallsreichtum der Lehrerinnen und Lehrer zu wecken sowie verschiedenste Lernmaterialien, speziell für den differenzierten Gruppenunterricht, zu entwickeln.
Zum Thema Medien und Materialien gab es in weiterer Folge zahlreiche Fachliteratur. Speziell in der Elementaren Musikpädagogik (EMP) finden zahlreiche Materialien und Medien in den unterschiedlichsten Ausführungen Verwendung. Materialien, beispielsweise in Form von Tüchern, Bällen und weiteren elementaren Instrumentarien, prägen dabei den elementaren Unterricht von Menschen aller Altersstufen.
Es folgt eine Auflistung von unterschiedlichsten Medien und Materialien in alphabetischer Reihenfolge, wie sie zumeist im Instrumentalunterricht eingesetzt werden.
- Arbeitsblätter bzw. Übungsmaterialien für Musikgeschichte und Musiktheorie (Memory-, Domino- und Rhythmuskarten)
- Computer und andere digitale Medien
- Der Unterrichtsraum als Medium
- Diverse Informationsmaterialien
- Das Instrument und zusätzliches Instrumentarium
- Instrumentenspezifische Lehr- und Lernschulen
- Materialien aus der EMP
- Materialien für Körperübungen
- Metronom und Stimmgerät
- Mobiliar (Tische, Stühle und andere)
- Noten- und Instrumentenständer
- Schreibmaterialien aller Art (Bleistifte, Farbstifte, Kreide etc.)
- Video und Audio-Aufnahme- und Abspielgeräte
Der (Medien-)Wandel
Im Laufe des letzten Jahrzehnts fand im Instrumentalunterricht in Bezug auf die Vielfalt und Modernität der Medien ein großer Wandel statt. Speziell die Verwendung von digitalen Medien in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungen ist für diese Veränderung verantwortlich. Es ergeben sich jedoch auch unzählige neue Möglichkeiten und Methoden für Lernende, Lehrende und deren Unterricht.
Der Forschungsstand von digitalen Medien im Instrumentalunterricht ist nicht sehr weit fortgeschritten. In den letzten zwei Jahren zeigt sich aber vermehrt das Interesse an der Verwendung von digitalen Medien im Instrumentalunterricht. Neben Beschreibungen diverser Apps für den Instrumentalunterricht findet man vor allem in der Zeitschrift “Üben und Musizieren” (Schott Verlag) immer wieder auch Vorschläge und Leitprojekte, wie Musikschule in der digitalen Welt funktionieren kann. Als Beispiel wäre da das “GrooveLAB” der städtischen Musikschule Lahr zu erwähnen.
“Musikschule neu erfinden”
In Bezug auf “Musikschule neu erfinden” gibt es zum Abschluss dieses Blogs auch noch eine Literaturempfehlung: Andreas Doerne beschäftigt sich in seinem im Mai 2019 erschienenen Werk mit dem Thema, wie Musikschule in Zukunft funktionieren kann:
“Das Musizierlernhaus ist eine neue Art von Musikschule, die nicht mehr Schule heißt, weil sie keine Schule im herkömmlichen Sinn des Wortes ist. Es ist vielmehr ein offenes Lernhaus mit einer Vielfalt an musikbezogenen Bildungsangeboten und musizierpraktischen Tätigkeitsfeldern, ein Haus, das man jederzeit betreten und indem man beliebig viel Zeit zum eigenen Lernen, Lehren, Experimentieren, Spielen, Hören, Beobachten und Austauschen verbringen kann, die weder museal erstarrt noch kommerziell unterwandert ist, kann im Musizierlernhaus ein Bildungsraum entstehen, in dem alle Beteiligten sowohl für sich als auch voneinander und miteinander lernen.” (Doerne 2019)
Dieses Buch kann beim Schott Verlag bestellt werden.