„Die guten alten Zeiten!“ – Wer kennt sie nicht, die Gespräche in seinem Familien- und Verwandtenkreis mit Mutter, Vater, Onkel, Tante usw., bei denen diese Floskel nahezu beiläufig eingesetzt wird. Bei näherer Betrachtung – und vor allem in Anbetracht des Instrumentalmusikpädagogen – kann ich dem nicht sehr viel abgewinnen. Aber: Das heißt nicht, dass alles schlecht war, was war. Deshalb möchte ich mich in diesem Blogbeitrag mit den wesentlichen Vorteilen des Instrumentalunterrichts ohne „SchnickSchnack“ widmen.

 

Konzentration auf das Wesentliche

Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben heutzutage abseits von Schule und Arbeitsplatz eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen. Jegliche Art von Freizeitbeschäftigung erfodert dabei ein gewisses Maß an Disziplin und Konzentration, die durch die Verwendung von digitalen Medien oft leidet. Allzu oft bemerke ich Situationen im Unterricht, bei dem ich selbst als Lehrer, aber auch die Lernenden von Smartphone und Co abgelenkt werden. Eine WhatsApp Nachricht da, eine Mail die dem eigenen Gefühl nach sofort beantwortet werden muss, dort ein dringender Anruf …

 

Keine Erwartungshaltung an sich

Und da ist er wieder der „Stress“, den der Lernende nicht nur im jetzigen Alltag ständig begleitet, sondern auch die Freizeitbeschäftigung beeinträchtigt. Abseits von dem einen Mädchen oder Jungen, die bzw. der auf der anderen Seite der Welt vielleicht diese Etüde oder das eine Solo schon so perfekt spielt und über Youtube erfolgreich verbreitet ist, aber Musik und Musikmachen ist was ganz Persönliches und soll auf keinen Fall dazu führen, dass man frustriert ist. Ziele sollten stets selbst mit dem Lehrenden festgesetzt werden und ist in Anbetracht der Konkurrenz aus dem Netz enorm wichtig. Natürlich kann aber auch der eine Junge aus Amerika als Motivationsquelle empfunden werden.

 

 

Lehrende als einzige Informationsquelle

Vor allem im Instrumentalunterricht muss ich mich gegenüber gewissen Youtube-Tutorials oder anderen Online-Lernplattformen rechtfertigen. Dies kann durchaus als eine neue Herausforderung für Lehrer und Lehrerinnen betrachtet werden – speziell bei Unterricht mit Fortgeschrittenen. Obwohl „alle Wege nach Rom führen“ und eine Methodenvielfalt im Instrumentalunterricht gewünscht ist, bin ich der Meinung, dass vor allem im Anfängerbereich zumindest für einen längeren Zeitraum einem Weg – und zwar den Weg des Lehrenden – treu geblieben werden sollte. Hierbei spielt das Vertrauen seitens der Lernperson in den Lehrer oder der Lehrerin eine wesentliche Rolle und soll von Anfang an auch so aufgebaut und kommuniziert werden.

 

Unser Weg führt jetzt zwar nicht nach Rom, aber doch in den wohlverdienten Urlaub. 🙂 Mit dem Bloggen starten wir dann wieder im Herbst. Bis dahin wünschen wir euch auch erholsame Tage und einen schönen Sommer.

Jasmin und Benedikt