Kurz vor den Osterferien, am Donnerstag den 11. April 2019, hatten wir die Möglichkeit eine spannende internationale Tagung in Wien zu besuchen. …so viel sei schon vorab verraten: Viele Eindrücke, Inputs und interessante Gespräche resultierten daraus.

 

Es war ein Donnerstag Morgen als wir (Benedikt und ich) ohne Erwartungen mit der Straßenbahn zum Kardinal-König-Platz fuhren, um an einer Tagung teilzunehmen. Dabei handelte es sich um die internationale Tagung zur kulturellen und digitalen Bildung “More than Bytes, welche im Rahmen des ENO-Netzwerkes von EDUCULT und KulturKontakt Austria organisiert wurde. Themen, die sich mit der Verbindung digitaler und kultureller Bildung beschäftigen, waren Inhalt dieser Tagung. Die Tagung wurde in folgende drei Panels gegliedert:

  • PANEL 1: Cultural Education in Post-Digital Times (am Vormittag)
  • PANEL 2: Creativity and Digitalisation (am Nachmittag)
  • PANEL 3: Schools of tomorrow (am Nachmittag)

 

Good Morning with a keynote

Nach Begrüßungsworten von Jakob Calice von KulturKontakt Austria, Aron Weigl von EDUCULT und Martin Bauer vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) startete Benjamin Jörissen mit einer spannenden Keynote zum Thema “Digitalisierung ist ein kultureller Prozess – eine Analyse. Entwicklungsaufgaben und Chancen der Schule.”

Der Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik mit Schwerpunkt Kultur, ästhetische Bildung und Erziehung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sprach über den komplexen Zusammenhang von Arts education, digitalization und school sowie das Verständnis von Digitalisierung und Digitalität. Zwei wichtige Aspekte, die ich von der Keynote erwähnen möchte, sind:

  • Kunst greift gesellschaftliche Themen schneller auf als beispielsweise die Wissenschaft.
  • Es geht darum, dass wir uns “Räume” schaffen, wo Wissen vermittelt und digital gearbeitet wird.

Die Slides des Vortrags von Benjamin Jörrisen finden Sie auf seiner Homepage unter dem Menüpunkt Talks.

 

The 21st Century Skills for Lunch

Nach der Keynote von Benjamin Jörissen sprach Martin Bauer vom BMBWF zum Thema  “Masterplan für die Digitalisierung im Bildungswesen und pädagogische Umsetzung”. Neben einem Überblick zum Masterplan wurde auf die verbindliche Übung Digitale Grundbildung Bezug genommen. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die 21st century skills eingegangen. Darunter fallen Kreativität, Kommunikation, kritische Haltung und Kollaboration. Diese spielen meiner Meinung nach auch im pädagogischen, musikalischen Kontext eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund habe ich uns ein Haus mit den 4Cs erstellt.

 

Abb.1: Fit for the future – die 4Cs (erstellt von Jasmin Wallner)

 

Machen wir uns auch im Musik(gruppen)unterricht fit für die digitale Zukunft und schaffen wir das Bewusstsein für digitale Medien und deren Einsatz beim Üben und Unterrichten. Sehen wir den Einsatz von digitalen Medien im Musikunterricht auch kritisch und suchen wir Lösungen für Probleme, die sich dabei ergeben. Lassen wir unserer Kreativität freien Lauf, gehen wir über unsere (Hör- und Spiel-)Grenzen hinaus und gestalten wir selbst unsere musikalische Welt. Musizieren wir gemeinsam und arbeiten wir kollaborativ an unserem musikalischen Wissen mit KollegInnen und SchülerInnen. Teilen wir unsere musikalischen, pädagogischen und didaktischen Gedanken, Ideen und Lösungen mit unseren Mitmenschen.

 

Have a nice afternoon at the World Cafe

Nach einer entspannten Mittagspause folgte eine Keynote von dem künstlerischen Geschäftsführer des Ars Electronica Centers in Linz Gerfried Stocker, bevor ein World Cafe mit zwei Diskussionsrunden stattfand.

In der Keynote wurden zwei wichtige Punkte angesprochen:

  • Wir dürfen uns nicht nur fragen, was Technologie kann, sondern was wir damit tun wollen.
  • Kunst ist stark genug, um für andere Dinge verwendet zu werden.

Diese zwei zentralen Aspekte sollte man sich auch in der musikalischen (pädagogischen) Arbeit und beim Musizieren im Allgemeinen zu Herzen nehmen.

Beim anschließenden World Cafe gab es acht Tische zur Auswahl. Es gab die Möglichkeit an zwei Tischen zu je 30 Minuten teilzunehmen. Ziel war es, sich mit den TeilnehmerInnen zu vernetzen und eine Diskussion und Reflexion über die zentralen Thesen der Vortragenden zu führen. Aufgrund des regen Austausches war die Zeit dafür fast zu kurz, aber dennoch ergaben sich viele neue Kontakte im Rahmen des World Cafes.

 

An dem Panel 3 “Schools of tomorrow” konnten wir aufgrund einer Terminkollision leider nicht mehr teilnehmen. Den Keynote Speaker Markus Hainzer, der zum Thema “Wie kann kulturelle Bildung auf die aktuellen technologischen Entwicklungen reagieren?” sprach, sowie den Inputs und Dialogen von Holly Donagh (A New Direction, London), Melissa Bremmer & Emiel Hejnen (Amerstdam University of the Arts) konnten wir also nicht mehr zuhören.

 

Nichtsdestotrotz konnten wir bei der internationalen Tagung zur kulturellen und digitalen Bildung “More than Bytes” unser Netzwerk weiter ausbauen und viele Kontakte austauschen.

Lasst uns SchülerInnen und KollegInnen Freude am Lernen durch digitale Medien vermitteln – auch im kulturellen und musischen Bereich.

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Abbildung 1: Fit for the future – die 4Cs (erstellt von Jasmin Wallner)